HANDLUNG

1848. Die Pariser Februarrevolution schlägt in ganz Europa Wellen. In Berlin kommt es zum blutigen Barrikadenkampf, und am Ende muss der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Forderungen des Volkes beigeben. Ein neuer Frühling beginnt in den deutschen Landen.

Theodor Friedrich von Kreuzäcker unterbricht zu jener Zeit sein Medizinstudium in Freiburg, um der Bitte seines kranken Großvaters nachzukommen ihn für einige Zeit besuchen zu kommen. Beide hatten bisher keine Gelegenheit sich kennen zu lernen, da ein Streit die kleinadelige Familie entzweit hatte. Angekommen in der Stadt, begegnet Theodor eine junge Frau, die verbotene politische Flugblätter verteilt. Nikola Kosciuszka ist die Tochter eines polnischen Freiheitskämpfers, der nach dem Aufstand von 1830/31 nach Frankreich geflohen war. Sie kam zusammen mit Lorenz Feuerbach nach Deutschland, einem Karikaturisten und entschiedenen Demokraten, der die letzten Jahre im Exil verbrachte und nun die Chance zur Erringung der Republik wittert.
 

Theodor freundet sich schnell mit beiden an und wird allmählich in die politischen Konflikte innerhalb der Stadt hineingezogen, welche bald in ein persönliches Dilemma münden. Auf der einen Seite erwartet sein Großvater von ihm das Familienerbe anzutreten und somit seinen angestammten Platz in der Gesellschaft einzunehmen, mit allen Pflichten und Verantwortlichkeiten. Auf der anderen Seite faszinieren ihn die Ideale und Ideen der Volksbewegung, das Streben nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Seine entflammten Gefühle für Nikola, die sie zu erwidern scheint, tun ihr übriges.

Auch Lorenz steht vor schwierigen Entscheidungen. Er spürt, dass er Nikola an Theodor zu verlieren droht, aber gleichzeitig muss er auch mit ansehen wie seine politischen Träume zu zerplatzen drohen, als der bewaffnete Heckerzug zur Errichtung einer deutschen Republik im Süden des Landes von Bundestruppen
 
 
 
 
aufgehalten und zerschlagen sowie von vielen Politikern verurteilt wird. Die weiteren Ereignisse im Verlauf des Jahres vergrößern die Frustration des jungen Radikalen nur noch, bis der Wunsch zum Ergreifen der Eigeninitiative kaum noch zu bändigen ist.

Nikola wiederum beginnt ihre Position und ihren Beteiligungswillen zunehmend zu hinterfragen als es zu Ausschreitungen von Bauern gegen jüdische Bürger kommt und der Nationalismus der deutschen Revolutionäre Züge annimmt, welche den ursprünglichen romantischen Verbrüderungsgedanken mit Polen und Frankreich auf die Probe stellen.

Doch während die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche in vielen langen Debatten an der ersten demokratischen Verfassung Deutschlands arbeitet, beginnen die reaktionären Kräfte sich wieder aufzurappeln.

1849 überschlagen sich die Ereignisse. Friedrich Wilhelm IV. lehnt die Kaiserkrone von Volkes Gnaden ab. So wie auch in Sachsen und der Pfalz kommt es in Baden zum offenen Aufstand zur Durchsetzung der Verfassung. Preußisches Militär rückt an, die junge Republik bereitet sich auf den Krieg vor.