KONZEPT

Ein Historienfilm ist immer in erster Linie ein Film, und wenn überhaupt, dann erst in nachfolgender Instanz die Abbildung historischer Ereignisse. Abweichungen, Hinzudichtungen und Uminterpretationen sind also die Regel, der Grad der Akkuranz ist frei wählbar, solange das Ziel, die Wiedergabe des Wesenskerns, gewährleistet bleibt.
Für "1848/1849" haben wir uns nach reiflicher Überlegung daher dazu entschlossen, uns von den tatsächlichen historischen Personen und Orten vollkommen zu lösen. Die Deutsche Revolution ist eine derart komplexes und facettenreiches Thema, so dass sich alle wichtigen Begebenheiten und Figuren nur schwer in ihrem ganzen Umfang in einen Spielfilm pressen lassen. Würde man sich dagegen auf das Leben und die Perspektive einer der bekannten Persönlichkeiten wie z.B. Friedrich Hecker, Georg & Emma Herwegh, Gustav & Amelie Struve oder Robert Blum konzentrieren, so droht doch immer etwas von der Gesamtheit verloren zu gehen. Die Biografie der "Großen", mit all ihrem Zwang zu möglichst akkurater Wiedergabe, könnte eventuell die Sicht auf das Wesentliche versperren.

"1848/1849" wird daher in einer namenlosen Stadt im Großherzogtum Baden angesiedelt, welche stellvertretend und kulminierend die Geschichte und Schicksale ausgewählter badischer Städte und deren Bewohner wiedergeben wird. Alle handlungstragenden Figuren, mit einigen wenigen Ausnahmen, werden fiktive Charaktere sein. Die Freiheiten, die dieses Grundkonzept gestattet, werden dafür genutzt, um eine Gratwanderung zwischen geschichtlicher und personeller Historie zu versuchen, ohne dass eine der beiden Seiten Überhand nimmt.